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Fair Pay in Kanada

„Because it’s the smart thing to do!“

Aktuell, Fair Pay Around the World / 30. November 2019

FAIR PAY IN KANADA

„Because it’s 2015!“ Mit allergrößter Selbstverständlichkeit begründete der kanadische Premier bei seinem Amtsantritt vor vier Jahren die paritätische Besetzung seines Kabinetts – spätestens seit 2015 gilt Kanada also in aller Welt als leuchtendes Vorbild in Sachen Gleichstellung und Diversity. Doch wie ist es im flächenmäßig zweitgrößten Staat der Welt eigentlich um die Lohngerechtigkeit bestellt? Wird das Land seinem zukunftsgewandten Ruf gerecht? In der neuesten Station unserer Reise um die Welt in etwa 80 Entgelttransparenzgesetzen werfen wir einen genaueren Blick hinter die kanadischen Kulissen.

Auch wenn ausgerechnet Kanada, das für seine riesigen Wälder und schier endlose Wildnis bekannt ist, in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz international ein trauriges Schlusslicht bildet, gilt das Land insgesamt als eines der modernsten der Welt. Gerade was Gleichstellungsthemen und Diversity angeht, hat es einen extrem zukunftsgewandten Ruf. Aber wird es seinem Ruf auch in Sachen fairer Bezahlung gerecht?

Denn noch besteht Handlungsbedarf, wie auch Premierminister Justin Trudeau befand, der sein Kabinett gleich bei Amtsantritt mit den berühmten Worten „Because it‘s 2015!“ mit jeweils 15 Ministerinnen und 15 Ministern paritätisch besetzte. Trotz des deutlichen Signals konnte auch Kanada die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen bislang nicht schließen: 16,1 Prozent Gender Pay Gap weist das Land statistisch auf, und landet im Global Gender Gap Report von 2018 international auf Platz 16.

Wegweisende Politik in den Provinzen

Wie in so vielen anderen Ländern begegnet auch die kanadische Politik dieser Herausforderung mit Entgeltgleichheitsgesetzen, die der Wirtschaft einen klaren Kurs vorgeben. So ist Kanada seit 2018 Mitglied der Equal Pay International Coalition EPIC, und schon seit 1971 gibt es ein Gleichstellungsministerium, das landesübergreifend arbeitet. Hinzu kommt das große Engagement einzelner Staaten, die sich um die richtigen Rahmenbedingungen bemühen. Vor allem die Provinzen Ontario und Québec arbeiten – in engem Austausch mit Wirtschaft und Gewerkschaften – an neuen Entgeltgleichheitsgesetzen. Das Ziel: In Zukunft sollen kanadische Unternehmen den unternehmensinternen Gender Pay Gap berechnen und in einem eigens geschaffenen Webportal für alle einsehbar veröffentlichen. So soll für Transparenz gesorgt und die Aufmerksamkeit für die Lohnlücke geschärft werden.

In Ontario, der zweitgrößten Provinz des Landes, ist schon seit 1990 ein Lohngerechtigkeitsgesetz in Kraft: Der sogenannte Pay Equity Act verpflichtet Unternehmen ab zehn Beschäftigten dazu, sämtliche Stellen neutral zu bewerten und gleichwertige Tätigkeiten auch gleich zu bezahlen. Eine Kommission ist für die Umsetzung zuständig. Diese darf als Schiedsinstanz im Streitfall schlichten, sich bei den Unternehmen telefonisch nach dem Stand der Dinge erkundigen – und Strafen verhängen, wenn die gesetzlichen Vorgaben nicht eingehalten werden. Berücksichtigt werden auch frauen- und männerdominierte Tätigkeiten, die überwiegend, also zu mehr als 60%, von Frauen oder Männern ausgeübt werden: Mithilfe eines Punktesystems werden die Tätigkeiten bewertet und miteinander verglichen.

Fortschritt auf Bundesebene

Ein ähnliches Lohngerechtigkeitsgesetz und eine ähnliche Kommission gibt es seit 1997 auch in Québec, der größten Provinz Kanadas, die das Verfahren aus Ontario für sich noch nachbesserte: Auch hier sind Unternehmen ab einer Anzahl von 10 Beschäftigten dazu verpflichtet, Entgeltunterschiede festzustellen, zu schließen, jährlich Bericht zu erstatten sowie die Stellenbewertungen zu vergleichen. Hinzu kommt: Alle fünf Jahre wird der Plan neu überprüft. Ein Entgeltgleichheits-Komitee („Pay Equity Committee“) begleitet, unterstützt von Sozialpartnern, den Prozess. Bei einer Unternehmensgröße von 50 bis zu 99 Beschäftigten ist ein solches Komitee eine Empfehlung, ab 100 Beschäftigten muss es eines geben. Die Kosten für das Prozedere müssen die Unternehmen selbst tragen.

Auf Bundesebene wurde im September 2019 ein neues Gesetz beschlossen und eine Lohngerechtigkeitskommission ins Leben gerufen. Der Pay Equity Act soll ab 2020 für ganz Kanada gelten. Auch dieses Gesetz nimmt Unternehmen ab einer Größe von zehn Beschäftigten in die Pflicht: Wer auf Bundesebene tätig ist, muss aktiv für Entgeltgleichheit sorgen und belegen, dass gleiche und gleichwertige Tätigkeiten auch gleich bezahlt werden. Das Gesetz betrifft somit rund 1,2 Millionen Beschäftigte im kanadischen Bund.

„Because it’s the smart thing to do!“

Damit zeigt sich Kanada extrem fortschrittlich und zählt im internationalen Vergleich zu den besonders konsequenten Entgeltgleichheitsvorreitern. Dabei handelt das Land im eigenen Interesse: Der feministische Premier zeigte in seiner Keynote beim World Economic Forum 2018 überzeugt, dass Gleichstellung und Wirtschaftswachstum untrennbar zusammen gehören: „Jede Führungskraft kann den Wandel selbst unverzüglich mitgestalten. (...) Jede Führungskraft kann Frauen einstellen, befördern und halten – und zwar nicht, weil sich das so gehört, oder weil es nett wäre, sondern weil es das Klügste ist, was Führungskräfte tun können.“

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